Symposium „Unsere lebendige Erde“ – Ablauf
Veranstaltungsort: LVR-Landesmuseum, Colmantstr. 14-16, 53115 Bonn
Donnerstag, 24.10.2024 Kostenlose Tickets zur Veranstaltung erhalten Sie hier | ||
Ab 17:15 Uhr |
Einlass und Willkommen | LVR-Museum |
18:00 Uhr | Eröffnungsveranstaltung mit Niklaus Kuster („Den Schöpfer mit allen Geschöpfen feiern“), Ulrike Draesner („Song of repair”), und dem Matthias Petzold Jazz-Trio | Festsaal |
20:20 Uhr | Get-Together bei Getränken und Fingerfood | Foyer |
Freitag, 25.10.2024 | ||
09:00 Uhr | Begrüßung | S 1 |
09:15 Uhr |
Trees van Montfoort: „Der Sonnengesang als Zeugnis der Handlungsfähigkeit von Nicht-Menschen“ Der Sonnengesang kann beitragen zu einem notwendigen Paradigmenwechsel in der Theologie, weil Franziskus die Sprache der Psalmen verwendet, in der auch Nicht-Menschen Handlungsfähigkeit (Agency) haben. Die nicht-menschliche Realität spielt in vielen Bibeltexten eine wichtige Rolle: auch Nicht-Menschen sind in der Lage, von sich aus zu handeln. Für den modernen westlichen Menschen sind diese Texte schwer zu verstehen, weil wir den Sinn dafür verloren haben, die Natur als eigenständige Wesen zu sehen. Das ist eine wichtige Ursache der ökologischen Krise. Mit Hilfe postmoderner Erkenntnisse zum Thema Subjekt- und Person-Sein können wir dieses neu begreifen. |
S 1 |
10:20 Uhr |
Johannes B. Freyer: „Umwelt oder Mitwelt? Eine franziskanische Pro-Vokation“ Die Herausforderung der ökologischen Krise scheint das Bewusstsein zu wecken, die Umwelt der Menschen nachhaltiger in den Blick zu nehmen. Dabei täuscht der Begriff Umwelt darüber hinweg, dass sich am nutznießenden Verhalten des Menschen nicht viel geändert hat. Bei der Sorge um die Umwelt steht nicht unbedingt die Zukunft der Natur im Vordergrund, sondern eher der Erhalt unseres westlichen Lebensstandard durch einen etwas sorgsameren Umgang mit den Ressourcen. Allerdings wird ein baufälliges Haus nicht dadurch stabilisiert, indem es einen grünen Anstrich erhält. Da provoziert ein franziskanischer Blick auf die Schöpfung einen notwendigen Lebenswandel. Der franziskanische Lebensstil begann mit einem “Verlassen der Welt”, der etablierten Denkmodelle und einer wachstumsorientierten Wirtschaftsordnung, die eine solidarische Gestaltung einer von allen Geschöpfen geteilten Mitwelt demontiert. Daher bringt die franziskanische Sichtweise die Natur nicht als dem Menschen zu Verfügung stehende Umwelt in den Blick. Vielmehr nimmt sie die Schöpfung als lebendige Mitwelt wahr, der ein Eigenwert zukommt, welcher nicht vom menschlichen Bedarf und Nutzen abhängt. |
S 1 |
11:15 Uhr | Kaffeepause | |
11:45 Uhr |
Anna Maria Riedl: „Wir teilen den gleichen Grund. Gelingende Mitwelt-Beziehungen im Anthropozän“ Papst Franziskus hat in der Enzyklika Laudato sí nicht nur den Titel vom hlg. Franziskus übernommen, sondern mahnt auch zu einer Spiritualität der Schöpfung, der Mitwelt-Verantwortung und des Hörens auf den Schrei der Armen, zu denen er auch unsere Erde selbst zählt. Immer wieder erinnert er uns daran, dass wir selber Erde sind und auf der selben Erde, dem selben Grund und Boden leben. Das Referat greift diese Impulse auf und fragt welche Gründe für unser Handeln sich aus diesem geteilten Grund ergeben. Dabei wird die These verfolgt, dass wir den Wandel der Weltgesellschaft hin zu einem anderen Umgang mit der Erde und allem was lebt nicht ohne Religion schaffen. Wie können wir die Spannung von sinnstiftender Schöpfung und politischer Nachhaltigkeit gestalten, damit Mitwelt-Beziehungen im Anthropozän und darüber hinaus gelingen? |
S 1 |
12:40 Uhr | Mittagspause | |
14:00 Uhr |
Workshops (zeitgleich, je 90 min.): · WS1: Anna Maria Riedl/ Stefan Walser: „Der Schrei der Erde. Gelingende Mitwelt-Beziehungen im Anthropozän“ · WS2: Johannes Roth/ Yasemin Amber: „Was ist der Mensch? Religiöse Gegenentwürfe zum Anthropozentrismus: Eine islamisch-christliche Perspektive“ · WS3: Trees van Montfoort: „Übungen in Mitgeschöpflichkeit in Meditation und Bibellesen“ Praktische Übungen zu Mitgeschöpflichkeit |
Workshop-Räume 1-3 |
15:30 Uhr | Kaffeepause | |
16:00 Uhr | Podiumsdiskussion mit allen Referent*innen | S 1 |
17:15 Uhr | Abschluss und Verabschiedung | S 1 |